Der dickste Pinguin vom Pol

von Ulrich Hub (2007)

Was als Projekt von namu Art for Life Network e.V. begann, wurde als eigenständige Produktion von Theater MYO e.V. weitergeführt.

Das Stück

Dem dicksten Pinguin vom Pol ist es am Südpol zu kalt. Er fängt an zu steppen, um sich warm zu halten. Da das nicht hilft, beschließt er, das Eismeer zu verlassen und nach Sardinien zu fahren. Er reist auf einer Eisscholle und nimmt seine Habseligkeiten in einer Regentonne mit. Nachdem er mehrere Tage unterwegs ist, wird ihm langweilig. Dagegen hilft essen. Am liebsten isst er Fischstäbchen mit Mayonnaise. Als Nachtisch kreiert er den Fischstäbchenrap.

Er bemerkt, dass die Eisberge am Horizont verschwunden sind, alles um ihn herum blau ist und seine Scholle zu schmelzen beginnt. Da fallen zudem die ersten Regentropfen. Aus dem Tröpfeln wird ein Gewitter, aus dem Gewitter ein Sturm. Die Eisscholle ist nun gänzlich weg geschmolzen und der Pinguin rettet sich in seine Tonne, wo plötzlich alles still ist.

Der Pinguin vermutet, dass er angekommen ist, aber irgendwie sieht alles anders aus. Ist das Sardinien? Wo befindet er sich? Aha, in Berlin, genauer gesagt in Charlottenburg, oder in Hellersdorf, oder in Neukölln ......(je nach Auftrittsort).

Warum dieses Stück?

Der dickste Pinguin vom Pol ist pures Erlebnistheater. Das Hauptanliegen des Ein-Personen-Stück ist, in der Interaktion, die Grenze zwischen Bühne und Zuschauern zu durchbrechen. Im Verlauf wird das Publikum immer mehr in die Handlung einbezogen, bis es zum Schluss selbst zum Akteur wird.
Gleichzeitig wirft die Geschichte Fragen auf. Spielerisch wird ein gemeinsamer Lernprozess durchwandert und Fragen gestellt, wie z.B. „Wer oder was bin ich, Fisch oder Vogel?“ oder „wo ist es denn so mollig warm?“

Die Moral der Geschichte ist, dass eine Vision, Mut und Tatkraft scheinbar Unmögliches, möglich machen kann. Der Weg ist das Ziel. Der Pinguin wächst durch seine Hindernisse und die Umstände über sich hinaus. Dadurch verwandelt er seine Schwächen und scheinbar unglücklichen Situationen in Glück.

Fazit: Sei stark und positiv. Du kannst eine erstaunliche Lösung herbeiführen, die alle deine Erwartungen übersteigt.

(Anja B. Kaul)

Regisseurin Anja B. Kaul
Regie-Assistenz Franziska Donath
Choreographie Katharina Petersen und Morris Perry
Darstellerinnen Katharina Petersen, Silke Zängerle
Text Anja B. Kaul
Technik, Licht und Ton Helmut Burgdorf