Tsuyoshi Tomoko
Mein Anfang bei namu Art for Life Network e.V. Berlin
Von Anikó Kiss
Hy, bevor ich Ihnen erzähle, wie es dazu kam, das ich mich für namu engagiert habe - werde ich mich erst mal vorstellen:
Mein Name ist Anikó Kiss. Ich bin am 03.06.1983 in Hennigsdorf geboren (also schon fast 25 Jahre alt *GRINS*) und wohne in Berlin-Schöneberg.
Soviel zu den Grundinfos über mich. Ich möchte Ihnen mal erzählen, wie ich Una Gonschorr - also die Leiterin des Vereins namu - kennen gelernt habe. Aber dafür muss ich etwas weiter ausholen.
Als ich 2000 nach Berlin gekommen bin, war ich eine Straßenjugendliche. Ohne zu Hause - ohne irgend etwas. Da gab es eine Jugendeinrichtung die sich meiner annahm und mir geholfen hat, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Das Schöne an dieser Jugendeinrichtung war, dass sie jährlich Theaterprojekte veranstalten an denen ich einfach teilnehmen musste - weil ich mich in meiner Freizeit mit darstellendem Spiel und mit Musik beschäftigt habe, obwohl ich doch sagen muss, dass mir die Musik doch mehr liegt als das Theaterspielen. Im Jahre 2006, ich hatte wieder an einem dieser besagten Theaterprojekte (allerdings nicht mehr als Straßenjugendliche, sondern inzwischen eine selbständige Person mit einer eigenen Wohnung) teilgenommen, ist es dann passiert. In dem Theaterstück ging es um Straßenjugendliche die Shakespeares „Romeo und Julia“ aufführen wollten, also mal ein Stück das zeigte, wie so ein Projekt hinter den Kulissen aussieht. Ich hatte dort verschiedene Rollen, mitunter auch eine Rolle in der ich singen sollte und auch wollte. Es war meine Idee gewesen, dass ich als Sängerin in dem Projekt auftrete, was die Regie sehr begrüßte. Wir hatten 3 Auftritte. Ich bin mir nicht ganz sicher bei welchem Auftritt es war, aber in einem dieser Auftritte, war Una als Zuschauerin dabei und ist auf mich aufmerksam geworden.
Eines Tages bekam ich einen Anruf von Magarethe (die Regisseurin des Theaterprojekts). Sie sagte mir, dass es da jemanden gibt der ein unwahrscheinliches Interesse daran hatte mich kennen zu lernen. Das waren Una und Uli Schumann. Wir hatten uns dann bei Magarethe in der Wohnung getroffen und uns sehr gut verstanden. Una hatte mir erklärt, was namu bedeutet und was sie machen. Sie hatte mich auch gefragt, ob ich nicht auch Lust hätte mit ihr gemeinsam mit einer Gruppe aus andern Musikbegeisterten zu singen, worauf ich natürlich innerlich sofort Feuer und Flamme war, weil Musik einfach mein Leben ist. Darauf hin lernte ich ein paar Tage später die Gesangsgruppe "APONI" kennen. Eine Gruppe aus Musikfans jedem Alters, jedem Genres und fast jeder Nation. Ich habe mir nur gedacht "ein multikulturelles Ensemble", wie geil. Ich hatte endlich die Möglichkeit gehabt neue Leute kennen zu lernen. Tja, so wurde ich Teil der Gruppe - also ein kleiner runder Schmetterling (LOL).
Eines Tages habe ich dann eine Maßnahme begonnen, weil ich meine schulischen Qualifikationen verbessern wollte. Ich musste 2 Tage arbeiten und 3 Tage zur Schule gehen, leider hatte ich nicht mehr genug Zeit Musik zu machen. Da hatte ich auf einmal eine Idee.
Ich hab einfach bei meinem schulischen Träger gefragt, ob ich nicht einfach meinen praktischen Teil bei namu absolvieren könnte, da es ein eingetragener Verein ist. Und siehe da - ich hatte die Erlaubnis. Wie genial. Das Entgelt war mir egal. Wichtig war mir, dass ich mein Hobby mit meiner Arbeit verbinden konnte. Tja, so habe ich 2 Tage die Woche mein Hobby praktiziert und 3 Tage die Woche mich auf meinen erweiterten Schulabschluss vorbereitet, welchen ich dann auch bestanden habe. Das war noch in dem Zeitraum zwischen Sommer 2006 und 2007.
Im Januar 2007 habe ich dann Una mal gefragt, ob es möglich wäre ein eigenes Projekt aufzubauen. Ich wollte mal sehen, wie so was funktioniert und ob ich das auch könnte.
Gesagt, getan. Ich hatte mein eigenes Projekt und es macht heute auf jeden Fall sehr viel Spass. Das Projekt ist sehr einfach gestrickt. Ich habe die Aufgabe selbständig die Musik, die ich interpretieren möchte herauszusuchen und sie einzustudieren und so ein schönes musikalisches Programm zu erstellen. So entstehen Konzepte, die ich Una vorstelle, denn die organisatorische Führung bleibt bei ihr und das ist auch gut so, denn im organisieren bin ich etwas schlecht (LOL). Als nächstes wird die organisatorische Umsetzung besprochen. Es wird dabei überlegt, welche Musiktitel interpretiert werden und aus welchem Genre sie sein sollten. Ich mache mir natürlich auch Gedanken, ob wir Gäste, wie z.B. Michael Ritter und Holger Trenz - beide großartige Musiker - einladen. Gemeinsam, als kleines Ensemble proben wir die ausgewählten Musikstücke und führen diese dann in Hospizen und Krankenhäuser vor einer Vielzahl von musikbegeisterten Erwachsenen auf. Sie fragen sich bestimmt grad warum Erwachsene? Na ja, das Gesangsensemble „APONI“ besteht aus Erwachsenen, die Musik für Kinder und Jugendliche aufführen. Ich hingegen wollte Musik für Erwachsene machen. Mein musikalisches Repertoire beziehe ich aus der Musik aus den 60zigern von Jazz, Pop, Soul und Rock bis zu den aktuellen Charts von heute.
Ich muss mich eigentlich schämen. Jetzt habe ich schon seit fast 1 ½ Jahren ein eigenes Musikprojekt und mir will einfach kein Name einfallen. Also, hab ich mich zu Hause vor meinem Rechner geklemmt und im Internet geschaut. In der Zwischenzeit nehme ich wieder an einer schulischen Maßnahme teil, um mein Wissen zu erweitern. Da ich die asiatisch Kultur sehr schätze und mag, bin zu der Erkenntnis gekommen, dass das Projekt „Tsuyoshi Tomoko“ heißen sollte. Wörtlich bedeutet „Tsuyoshi“ stark oder robust und „Tomoko“ Kind der Weisheit. Also - ein Name der nicht nur zu diesem Projekt passt, sondern auch zu mir.
Projektleiterin Anikó Kiss
Coaching Una Gonschorr
Mitwirkende Holger Trenz, Michael Ritter